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In einer Münchner Bar stoßen zu sehr später Stunde vier Menschen und deren Leben aufeinander.

Gisela, Michael, Susanne und Roland.

Gisela, eine sehr attraktive Frau, Anfang dreißig, sitzt bereits an der Bar als Michael, mit einem Koffer bepackt, zur Tür herein kommt. Michael, ebenfalls Anfang dreißig, wirkt unsicher und irgendwie fehl am Platz. Er versucht immer wieder Gisela in ein Gespräch zu verwickeln. Diese reagiert Anfangs nicht darauf, betont, dass sie ihre Ruhe haben möchte. Michael entschuldigt sich für sein Verhalten, erklärt ihr, dass er nur reden wollte. Nichts weiter. Er erzählt ihr, dass er lange in Augsburg gelebt hat und nun einen neuen Anfang in München starten möchte.

Gisela bekommt Mitleid mit ihm, merkt sie doch, dass Michael im Grunde genommen genauso alleine ist wie sie. Die Unterhaltung wird gestört als eine völlig hysterische Braut, Susanne, zur Tür herein stürmt. Susanne eine Frau aus sehr gutem Hause, Mitte zwanzig, kommt was nicht schwer zu erkennen ist, von ihrer eigenen Hochzeit.

Als Letzter betritt Roland die Bar. Roland, Mitte/Ende dreißig, möchte auf seinem Heimweg vom Casino noch einen Absacker in seiner Lieblingsbar trinken.

 

Selbstsicher, wie Roland nun einmal ist, gratuliert er Michael und Susanne zur Hochzeit.

Michael stellt klar, dass er Susanne gerade erst kennen gelernt hat. Rolands Blick fällt auf Michaels Koffer. Sofort geht er davon aus, dass Michael von seiner Freundin vor die Tür gesetzt wurde. Michael versucht auch diesen Irrtum aufzuklären, kommt aber nicht wirklich dazu, denn Roland bemerkt Gisela.

Roland und Gisela hatten vor einiger Zeit eine kleine Liebesgeschichte, die eigentlich ganz groß gewesen wäre, waren da nicht die Ängste und Bedenken von Gisela dazwischen gekommen. Auf den ersten Blick sehr nachvollziehbare Befürchtungen. Roland ist ein Frauenheld wie er im Buche steht. Sein Hobby ist die Jagd! Nur bei Gisela sei es wirklich anders gewesen. Das hatte er auch immer gesagt. Nur leider konnte Gisela das nötige Vertrauen nicht aufbringen und Roland war seinerseits nicht in der Lage sich mit Giselas Ängsten auseinander zu setzen. Aber die Sehnsucht der beiden ist immer noch sehr präsent.

 

Langsam während des Stückes bricht die Fassade jedes Einzelnen. Jeder erzählt seine Geschichte. Die, wie könnte es auch anders sein, von den Wünschen, den Ängsten, Begierden, Sehnsüchten und Träumen, jedes Anwesenden erzählt. Besonders die eigenen Erfahrungen mit der Liebe werden geschildert.

Bei Susanne geht es darum ihren eigenen Wert als Frau zu erkennen. Nicht nur als schönes Beiwerk zu dienen. Susanne ist nicht von ihrer Hochzeit geflüchtet, weil ihr Mann sie nicht geheiratet hat, sondern weil er sie bei der Brautentführung nicht gesucht hat. Er ist lieber mit seinen Freunden in ein Striptease-Lokal gegangen. Während des Stückes wird klar, dass diese Hochzeit zwar für Susanne eine „vermeintliche“ Liebeshochzeit war, für ihren Mann René jedoch nur ein Zusammenschluss zwei reicher Familien.

Susanne gesteht sich im Gespräch mit Gisela ihre Abhängigkeit von René ein. Der Wunsch nach seiner Liebe scheint grenzenlos.

Nur was ist Liebe?

Freiheit? Abhängigkeit? Oder irgendetwas dazwischen? Oder beides? Und wenn beides, in welcher Mischung?

 

Gisela, die immer noch sehr involviert in die Geschichte mit Roland ist, versucht über ihren eigenen Schatten zu springen. Zu bequem hat sie sich bereits in ihrem Leben als starke Single Frau eingerichtet. Sie ist hin und her gerissen. Soll sie Roland glauben, der immer noch sagt, dass er nur sie möchte? Soll sie ihm Vertrauen schenken und seine Geschichte als Macho, zu der er auch steht, Geschichte sein lassen? Giselas Angst verletzt zu werden scheint unüberwindbar.

Roland, der immer einen lockeren Spruch auf der Zunge hat, ein Mann von Welt, der wie er selbst sagt, schon lieber ein Tittenheft statt ein Buch liest, hat zu Beginn wenig Verständnis für Michaels Definitionen von Liebe und das damit inbegriffene Interesse an der anderen Person. Roland spricht nicht über seine Gefühle, ist sich meistens deren auch nicht bewusst. Nur bei Gisela, da ist es anders. Sie hat etwas in ihm los getreten. Eine Veränderung in ihm, über die er sich aber noch nicht klar ist. Was er weiß ist, dass er Gisela will. Nur warum funktioniert das nicht? Was soll er denn noch tun, außer ihr klar zu machen, dass sie zu ihm gehört und er sich ändern wird?

Ist ein Mann mit so einer Geschichte weniger eine Chance wert? Roland hat bei seinen Affären nie von der großen Liebe gesprochen. hat immer klar gestellt was er möchte. Ist das aber ein Freibrief zum Betrügen? Ab wann ist ein Mensch eine Chance wert?

Und wer verstellt sich mehr, der Mann, der die Frau unbedingt besitzen möchte oder die Frau, die dem Mann unbedingt gefallen möchte?

 

Als Letzte erzählt Michael seine Geschichte. Michael, der an die große Liebe glaubt. Zuerst wird er von den Dreien nicht ernst genommen. Immer wieder wird er mit seinem Glauben an die Liebe aufgezogen, ja sogar angegriffen.

Michaels Freundin ist an Krebs gestorben. Deshalb der Umzug nach München, deshalb der Koffer und deshalb er, als gebrochener Mann. Für Gisela, Susanne und Roland ist nicht nachvollziehbar woher dann immernoch sein Glaube an die große Liebe rührt? Hat er doch wie er selbst sagt, seine große Liebe verloren.

Michael, nun ganz vertrauensvoll in sich, sagt, dass er weiß was es heißt zu lieben und geliebt zu werden. Und dass daran auch der Tod nichts ändern kann. ER zeigt den Dreien eine ganz neue Sichtweise. Mit vollkommener Überzeugung für und um die Liebe zu kämpfen verlässt er das Lokal.

 

Zurück bleiben Susanne, Gisela und Roland. Jedoch nicht lange. Von der Straße hören sie wie Michael um Hilfe schreit. Er wird überfallen. Sie stürmen hinaus um ihm zu helfen. Wieder in der Bar ist bei jedem eine Veränderung zu spüren. Diese Nacht hat etwas verändert, einiges gedreht.

Die Knoten im Kopf gelöst und den Blick klarer gemacht.

Die vier Freunde verabschieden sich von einander und gehen mit neuem Mut in ihr Leben....